Minimalinvasive Operation des Karpaltunnels

Die klassische Anfangssymptomatik des Karpaltunnelsyndroms (KTS, CTS) sind nächtliche Missempfindungen wie Kribbeln, „Ameisenlaufen" und Schmerzen in der betroffenen Hand. Die Angabe des Patienten „Mir schlafen nachts die Hände ein", weist auf ein KTS hin. Jedoch auch tagsüber treten die Symptome bei einer bestimmten Handhaltung wie Zeitung lesen, telefonieren, arbeiten mit der Computermaus, Autofahren und Motorradfahren auf. Schließlich geht das Feingefühl der Hand verloren.

Ursache der Beschwerden ist eine Einengung des mittleren Handnerven (Nervus medianus) im Handgelenkskanal. Durch den erhöhten Druck ist der Nerv schlecht oder mangelhaft durchblutet, wodurch die genannten Symptome auftreten.

Oft sind die Beschwerden für den Patienten so belastend, dass bei Ausbleiben des Erfolges eines nicht operativen Behandlungsversuches eine Operation unumgänglich ist. Sinn der OP ist, neben der Beseitigung der Beschwerden, einer dauerhaften Schädigung des Nerven zuvorzukommen. Bei diesem operativen Eingriff wird das den Karpalkanal begrenzende Querband durchtrennt um den Überdruck im Kanal zu beseitigen.

Wie wir operieren!

In der operativen Behandlung des Carpaltunnelsyndroms hat sich in den letzten 12 Jahren am orthopädisch-chirurgischen Zentrum Cham die endoskopische KTS-Operation als Standardverfahren bewährt. Wir haben mittlerweile knapp 3000 KTS-Operationen in dieser minimalinvasiven und komplikationsarmen Methode durchgeführt.

Hierbei wird über einen Minischnitt am beugeseitigen Handgelenk eine bleistiftminengroße Spezialoptik in einer Schiene vorsichtig unter Bildschirmkontrolle in den Handgelenkskanal eingeführt. Das Handgelenks-Querband wird eindeutig identifiziert und mit dem Minimesser unter Sichtkontrolle durchtrennt. Dadurch wird der Druck vom Nerv genommen. Die Durchblutung bessert sich und die Beschwerden bilden sich zurück.

Mit dieser eleganten Methode kann eine Schnittführung in der Hohlhand, wie bei der herkömmlichen offenen Operation, vermieden werden.

In der Nachbehandlung bevorzugen wir eine kurze Ruhigstellung in einer Handgelenkschiene für drei Tage, wobei bereits vom Operationstag an die Fingergelenksbeweglichkeit trainiert werden soll.

Nur in seltenen Fällen (z.B. bei Vernarbungen bei Voroperationen) ist ein offenes OP-Verfahren zu bevorzugen.